Freifunk

Piraten wirken | CC BY 2.0 Michael Renner

Beitrag erschienen auf der Flaschenpost-Website.

In Nordrhein-Westfalen beschloss der Landtag am 25.06.15 den gemeinsamen Antrag der SPD, der Grünen und der Piraten zur Unterstützung des Freifunks.

Freifunkrouter | CC BY 3.0 Jens Ohlig

Freifunkrouter | CC BY 3.0 Jens Ohlig

Damit entscheidet sich der Landtag in NRW, die Dächer von öffentlichen Gebäuden Mitgliedern der Freifunk-Initiative zugänglich zu machen, sodass diese dort Router installieren können. Öffentliche Gebäude und Plätze könnten so zukünftig freies WLAN zur Verfügung stellen. Das Land wird außerdem für entsprechende Informationskampagnen sorgen, um Freifunk bekannt zu machen und finanzielle Unterstützung für Freifunk-Initiativen bereitstellen.

Dieser Erfolg der Piraten ist unter anderem Lukas Lamla, MDL der Piratenfraktion zu verdanken, der sich unermüdlich für den Antrag engagiert hatte.

Seit sechs Jahren arbeitet der Abgeordnete ehrenamtlich als Freifunker und brachte den Freifunk in etlichen Kommunen NRWs voran. Im Oktober 2014 erstellte die Piratenfraktion auf seine Initiative hin den ersten Freifunk-Antrag. Dieser hatte zwar noch keinen Erfolg, doch im folgenden Jahr gelang es der Piratenfraktion andere Landtagsabgeordnete vom Konzept des Freifunks zu überzeugen. Das Resultat kann sich sehen lassen – in der Folge entstand der gemeinsame, erfolgreiche Antrag mit SPD und Grünen.

„Es war ein langer und anstrengender Weg, aber das Ergebnis hat sich gelohnt. Mit Freifunk nehmen die Menschen ihre Internetversorgung und Kommunikationsinfrastruktur selbst in die Hand. Es beginnt ein Zeitalter der Internetinfrastruktur frei von kommerziellen oder staatlichen Interessen.“, erklärte Lukas Lamla der Presse.

Diesem Traum von vielen tausend Freifunkknoten, die miteinander vernetzt sind und jedem der Bürgerinnen und Bürger die anonyme Nutzung des Internets ermöglichen, sind die Piraten mit der Mehrheit im Landtag für ihren Antrag ein ganzes Stück näher gekommen. Die Vorteile des Freifunks sind auch überzeugend, denn jeder kann davon profitieren: Touristen, Flüchtlinge, die Kontakt zu ihren Familien suchen, aber auch alle, die dem kommerzialisierten, überwachten Internet eine Absage erteilen wollen. Freifunk ist hoffentlich das Netz der Zukunft!

In Deutschland gibt es mittlerweile viele engagierte Freifunktinitiativen, bei denen jeder Interessierte mitmachen kann. Auch in NRW existiert ein besonders großer Verein namens”Freifunk Rheinland e.V“. Dieser ist sogar als Provider anerkannt und damit von der Störerhaftung freigestellt. Mit seinen 210 Mitgliedern hat er schon viele Städte und Gemeinden NRWs mit kostenlosem WLAN versorgt und ist mit 4500 angemeldeten Routern einer der erfolgreichsten Freifunk-Vereine. Wie viele Router werden es wohl im nächsten Jahr sein?

Piraten wirken!


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